Viele gehen bei der Wahl des richtigen Energieträgers zur Beheizung Ihres Wohnhauses meist den falschen Weg.
Zuerst wird das Haus geplant, dann die Beheizung festgelegt und nun die Durchführung dieser in Stein genmeißelten Anforderung auf biegen und brechen durchgezogen.
Nun ist es aber Heiztechnisch so gegeben, dass die maximal benötigte Vorlauftemperatur das maß aller Dinge ist.
Gerade im Zuge einer Optimierung von Bestandsanlagen stellt man fest das die Vorlauftemperaturen Jahrzehnte lang viel zu hoch gewählt wurde.
Und Energie (Geld) in Stillstandsverluste und höheren Wärmeverlusten versenkt wurde.
Aber wie errechnet sich die benötigte maximale Vorlauftemperatur?
Ganz einfach !
Man benötigt nur das Verhältnis der Heizfläche zur Heizlast.
Beispiel:
An Hand der Heizlastberechnung ergibt sich eine Leistung für einen Raum von 1004 Watt.
Der bestehende Heizkörper leistet ca. 1895 Watt bei 75°C Volauftemperatur bei 60°C Rücklauftemperatur und gewünschten 20 °C Raumtemperatur. Um diese Leistung bei diesen Temperaturen zu bringen muss er mit 108 l/h Heizungswasser durchstömt werden.
Durch Anpassung der Vorlauftemperatur auf 55°C und des Durchflusses auf 90 l/h ergibt die Heizleistung die benötigten 1040 Watt .
Ergebnis dieser Anpassung:
Vorlauftemperatur wurde um 20°C gesenkt. (2,5% Energieeinsparung pro Grad)
Rücklauftemperatur wurde um 15 C° gesenkt ( höhere Brennstoffausnützung)
Kein Stop and Go Regelung mehr durch den Thermosat, es wird nur mehr die Fremdenergie durch den Thermostat korrigiert.
Wo vorher nur die Energieträger Holz, Öl, Gas und Pellet in Betracht gezogen werden konnten. Kann nun die Brennwerttechnik effizient eingesetzt werden. Sogar Wärmepumpen können hier unter gewissen Voraussetzungen realisiert werden.
Nun ist es aber so, dass die Heizung (pro Heizkreis) nur eine Vorlauftemperatur erzeugen kann.
Und das bestimmt der am schlechtesten zu beheizende Raum im Verhältnis - Heizlast zur Heizfläche.
Mit diesen Vorgaben werden die anderen verbleibenden Heizflächen versorgt.
Der Abgleich dieser entstandenen Überleistungen muss durch die einzelnen Volumenströme korrigiert werden.
Weniger Durchfluss = weniger Heizleistung (hydraulischer Abgleich).
Bei einer Heizkörperheizung ist der Abgleich relativ einfach in Einklang zu bringen.
Dies ist bei Fußbodenheizungen durch den zusätzliche Einfluss von Oberbodenaufbau, max. Oberflächentemperaturen und Kubadur des Raumes schon kniffeliger, das heißt es sollte der Planung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Die Differenz der abzugleichenden Volumensströme der einzelnen Heizflächen darf nicht zu groß werden, da ansonsten eine Unregelbarkeit droht.
Hier sollte man zwischen max. und min. der Heizkreise kleiner 50 % halten.
Nicht zu vergessen: der negative Effekt einer Kurzschlussstrecke die eine Rücklaufanhebung und dadurch ein häufiges Takten des Wärmeerzeugers zur Folge hätte.
Eine vernünftige ,nachhaltige komfortables,effiziente und nervenschonende Planung ist unumgänglich mit einer Raumbezogenen Heizlastberechnung und einer vorläufigen Bestimmung der Vorlauftemperatur verknüpft.
Mithilfe der Ausdehnung der Heizfläche oder Raumergänzende Maßnahmen kann man die Mittel der Beheizung des Gebäudes erweitern.
Danach liegt die Vorlauftemperatur fest.